Samstag 5. Mai 2018, 11 Uhr
Marco Thoms führt durch die Ausstellung, anschließend bietet der Weltladen
bei einer Tasse Kaffee Gelegenheit zu Gesprächen.
– ein Ausstellungsprojekt mit syrischen Künstler/innen
Öffnungszeiten:
Mo-Fr. 7-18 Uhr
Sa. 9-12 Uhr
Ausstellungsdauer:
bis 4.8.2018
Stadtgalerie, Schulgasse 1 (über dem Bürgeramt Neu-Isenburg).
Öffnungszeiten: Mo-Fr. 7-18 Uhr, Sa. 9-12 Uhr
Die Ausstellung wurde kuratiert von Jabbar Abdullah, Köln
Gemeinschaftsausstellung von rund 40 syrischen Künstler/innen.
Wie verarbeiten syrische Künstler/innen den Krieg in ihrer Heimat? Wie beeinflussen Zerstörung, Gewalt, Tod, Vertreibung und Flucht die Kunst?
Seit nunmehr sieben Jahren herrscht in Syrien ein Bürgerkrieg, der viele Menschen dazu zwang, das Land zu verlassen. Die Geschehnisse und Begegnungen in ihrem Heimatland und auf der Flucht prägen die Geflüchteten und hinterlassen Spuren in jeder/jedem Einzelnen. Die Kunst kann helfen, diese Geschehnisse zu verarbeiten. Zahlreiche Künstler/innen aus Syrien nutzen auch hier in Europa das Medium der Kunst, um sich auszudrücken.
Das von Jabbar Abdullah im Mai 2016 initiierte Ausstellungsprojekt „Syrien, Kunst und Flucht“ möchte genau jene entstandene Kunst und die Gedanken und Erfahrungen der syrischen Künstler/innen in der Öffentlichkeit präsentieren. In dieser Annäherung erhalten hier lebende syrische Künstler/innen die Möglichkeit ihre Sichtweise zur politischen Lage in Syrien zu artikulieren sowie am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben in ihrer neuen Heimat aktiv teilzunehmen und auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden. Aber auch in der Umkehrung erhalten Interessierte Einblicke in die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche der Heimatländer der Migrantinnen und Migranten sowie über deren schwierigen Reise der Flucht, sodass in dieser Begegnung eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Themen erfolgen kann.
Vor der Flucht studierten viele der Künstler/innen an der Universität von Damaskus Bildende Kunst und konnten bereits erste Ausstellungserfahrungen in Galerien sammeln. Im Studium erlernten sie die handwerklichen und künstlerischen Möglichkeiten und konnten nur soweit ihre Ideen umsetzten, wie es die künstlerische Freiheit zugelassen hat. Nicht alles durfte in der Kunst zum Ausdruck kommen oder gar gezeigt werden. Auch war der offene Austausch mit anderen Künstler/innen unterbunden, da Organisationen und Versammlungen verboten waren und Ausstellungen zuvor beim Geheimdienst angemeldet werden mussten.
Heute wollen die syrischen Künstler/innen die Freiheit der Kunst nutzen, um durch sie die Menschen in Europa für die Situation in Syrien zu sensibilisieren und darüber aufzuklären. Es ist ihnen wichtig als Sprachrohr zu fungieren und ihre Perspektive und Erlebnisse der aktuellen politischen Situation widerzuspiegeln sowie zu einer kritischen Reflexion anzuregen. Losgelöst von der Kontrolle und Überwachung drücken sich die Künstler/innen in den verschiedenen Medien der Malerei, Fotografie oder Skulptur aus. Farbenfrohe Bilder spiegeln die Schönheit des Landes und der Kultur sowie die Hoffnung wider. Kugelschreiberzeichnungen zeugen von Gefühlsausbrüchen über die erlebte Zeit, Fotografien zeigen die Brutalität und das Ausmaß des Krieges: Zerbombte Häuserfassaden, zerstörte Straßenzüge, Kinder, die einsam durch die Gassen laufen, Flüchtlingscamps.
(Kulturbüro, Tel.: 06102 / 747-415)