Leserbrief zum Artikel
„Das Handwerk macht gute Erfahrungen mit Geflüchteten“, OP 18.09.2021
Der Artikel beschreibt sehr gut, wie Geflüchtete eine Ausbildung erfolgreich absolvieren. Mit etwas gutem Willen und mit etwas ehrenamtlicher Unterstützung klappt das sehr gut. Wir selbst kennen Pflegekräfte, Bäcker, Maler, Anlagenmechaniker, Elektrofachleute, Automechaniker, die ihre Ausbildung erfolgreich durchlaufen oder sie schon abgeschlossen haben.
Eine Win-Win Situation, denn die Betriebe brauchen dringend junge Menschen, die ihre Zukunft im Handwerk sehen. Der Geschäftsführer einer mittelständigen Bäckerei: „Ohne Migranten wäre das deutsche Kulturgut Brot nicht mehr aufrechtzuerhalten.“
Leider wird der Weg dorthin allzu oft durch die restriktive Politik gegenüber den Geflüchteten erschwert. Die Arbeitsgenehmigung wird oft nur nach zähem, monatelangem Ringen mit der Ausländerbehörde erteilt. Ein großes Hindernis sind dabei Aufenthaltsgenehmigungen, die oft nur für 3 Monate erteilt werden, obwohl eine großzügigere Regelung möglich wäre oder sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Unter diesen Bedingungen kann ein Ausbildungsvertrag eigentlich gar nicht zustande kommen. Hier ist ein großes Entgegenkommen des Betriebes erforderlich und eine behördlicherseits positivere Genehmigungspraxis zugunsten der Auszubildenden wünschenswert.
Ein ganz großes Dankeschön daher an die Betriebe und die HelferInnen, die sich für unsere jungen Neubürger engagieren!
Michael Kaul, Flüchtlingshilfe Neu-Isenburg
Der Leserbrief erschien am 4.10.2021 in der Offenbach Post