Seit 37 Jahren engagiert sich die Flüchtlingshilfe Neu-Isenburg für die Menschen, die in Neu-Isenburg Zuflucht vor Krieg und Verfolgung suchen. Die aktuellen Bestrebungen das Asylrechts zu verschärfen sehen wir als einen Angriff gegen die Menschlichkeit.
Die beschämenden Debatten über Sachleistungen, Bezahlkarten und Leistungskürzungen bis zu Kürzungen des Existenzminimums für Geflüchtete, der Missbrauch flüchtlingspolitischer Fragen, um die Verantwortung für gesamtgesellschaftliche Versäumnisse und infrastrukturelle Mängel auf andere zu schieben – das schürt zunehmend Angst und Unsicherheit unter Geflüchteten. Es ist ein tagtäglicher Schlag ins Gesicht unserer Flüchtlingsarbeit. In dieser Debatte werden Gruppen gegeneinander ausgespielt und die Menschenwürde wird offen in Frage gestellt.
Die Stadt Neu-Isenburg hatte es mit Unterstützung der Zivilgesellschaft geschafft, 2015/2016 erfolgreich fast tausend Flüchtlinge aufzunehmen, von denen inzwischen viele in Schule, Ausbildung oder Job sind. Etliche haben Karriere gemacht und tragen seit Jahren den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien selbstständig. Auch die Aufnahme der 2022 geflüchteten Menschen aus der Ukraine konnten wir gemeinsam stemmen. Diese Beispiele zeigen: Wir können viel, wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schafft. Dazu gehört auch, die immense Arbeit der Zivilgesellschaft (Flüchtlingshilfe, Speisekammer, Familienpaten) zu würdigen und in jeder Hinsicht zu unterstützen.
Appell abrufbar unter: Appell_AsylbLG_31.10.2023-2.pdf (proasyl.de)
Flüchtlingshilfe Neu-Isenburg e.V.
Neu-Isenburg, 05.11.2023